„Erst kommt der Inhalt, dann die Medien, dann die Kanäle“

Jurymitglied Melanie Tamblé im Interview mit PR-Gateway

Melanie Tamblé ist Geschäftsführerin der ADENION GmbH und langjährige Expertin für PR, Online-Marketing und Social Media. Als Mitgründerin von PR-Gateway gehört sie zu den Pionieren der Online-PR. Im Interview gibt Sie ihre Tipps und Ausblicke für die Online-PR 2016 weiter.

 

Jurymitglied Melanie TambléFrau Tamblé, was müssen PR-Profis beim Verfassen einer Online-Pressemitteilung besonders beachten?

Bei einer Online-Pressemitteilung gibt es viele Faktoren, die zum Erfolg beitragen. Es beginnt natürlich im Inhalt. Eine Online-Pressemitteilung richtet sich nicht mehr nur an Journalisten, sondern auch direkt an die Zielgruppen. Inhalt sollte also das sein, was potentielle Neukunden im Internet suchen. Nicht das Unternehmen sollte im Mittelpunkt der Informationen stehen, sondern das, was für die Kunden wichtig ist. Lösungen für Problemstellungen zum Beispiel. Wenn der Inhalt stimmt, müssen die Rahmenbedingungen darauf ausgerichtet werden. Wie würden Kunden im Internet suchen? Es sollten bis zu drei Keywords passend zum Themengebiet definiert und in der Headline, dem Teaser, in der Bildbeschreibung und bis zu zweimal pro 100 Wörter platziert werden. Eine kurze knackige Überschrift, die zwischen 54 und 57 Zeichen lang ist, wäre optimal. Diese Länge wird bei Suchmaschinen wie Google vollständig angezeigt und somit automatisch besser gelistet. In Online-Pressemitteilungen können zusätzlich visuelle Reize gesetzt werden. Videos, Grafiken und Bilder runden die Online-Pressemitteilung ab und wecken beim Leser Emotionalität und machen Inhalte besser und schneller verständlich. Beim Wettbewerb hat die Pressemitteilung von foodjobs auch mit einer tollen visuellen Umsetzung geglänzt. Gerade Ergebnisse von Studien und Umfragen lassen sich mit Grafiken viel leichter erfassen als mit einer „Textwüste“.

Nicht das Unternehmen sollte im Mittelpunkt stehen, sondern das, was für die Kunden wichtig ist. Klick um zu Tweeten

Was macht Online-Pressemitteilungen so wichtig für die Unternehmen?

Online-Pressemitteilungen sind für Unternehmen ein einfaches Mittel, mit wenig Aufwand viel zu erreichen. Ist die Pressemitteilung erst einmal geschrieben, muss sie nur noch ins Netz gebracht werden. Mit Tools wie PR-Gateway kann die Pressemitteilung eingestellt und dann mit einem Klick an zahlreiche Presse-, Fach- und Themenportale verschickt werden. Aktuelle News werden in den Suchmaschinen gut gelistet. Die Verbreitung über viele verschiedene Themen und Presseportale generiert viele mögliche Fundstellen (Touchpoints) sowohl für Journalisten, als auch für potentielle Kunden. Das bedeutet für Unternehmen eine gute Auffindbarkeit im Netz. Hinzu kommt, dass Presseportale alle Mitteilungen dauerhaft speichern, heißt nicht nur die Reichweite und Auffindbarkeit wird erhöht, sondern auch die Nachhaltigkeit.

 

Was fällt Ihnen bei der Kommunikationsarbeit vieler Unternehmen auf?

Viele Unternehmen nutzen Pressemitteilungen immer noch für die klassische Produkt- und Unternehmenskommunikation, dabei ist es heute wichtiger denn je, den Kunden einen inhaltlichen Mehrwert zu bieten. Inhalte, die für Corporate Blogs oder Newsletter generiert werden sind da oft schon ein Stück weiter und bieten Anleitungen, Ratschläge, Testberichte, Tipps und Tricks. Storytelling und Interviews sind auch eine wunderbare Form der Kommunikation und bieten dem Kunden einen Mehrwert. Solche nützlichen und kundenorientierten Inhalte eignen sich auch für die Online-Pressemitteilung. Die Presse- und Themenportale dienen dabei als zusätzlicher Kommunikationskanal, genau wie der Corporate Blog, der Newsletter oder die Socia Media. Es macht heutzutage keinen Sinn mehr, unterschiedliche Inhalte für unterschiedliche Medien zu schaffen. Jedes einzelne Medium erreicht aber immer nur einen Bruchteil der potentiellen Kunden. Bei der Vielzahl der Kommunikationsmedien und Kanäle ist eine solche Strategie ineffizient und ressourcenfressend.

Unternehmen sollten daher für alle Kommunikationsmittel und Kanäle den Inhalt, bzw. die Content Strategie in den Mittelpunkt stellen: Wenn die Inhalte klar sind, lassen sich daraus viele verschiedene Medien gestalten und für die einzelnen Kommunikationsziele und Zielgruppen anpassen, egal ob Blogartikel, Newsletterbeitrag, Pressemitteilung oder Social Media Post. Also, erst kommt der Inhalt, dann die Medien und dann die Kanäle. So schaffen Unternehmen eine einheitliche, effiziente und vor allem ressourcenschonende Kommunikationsstrategie im Web 2.0.

Unternehmen sollten für alle Kanäle die Content Strategie in den Mittelpunkt stellen. Klick um zu Tweeten

Was macht für Sie die perfekte Online-Pressemitteilung aus? Sie dürfen gerne ein Beispiel aus dem diesjährigen Wettbewerb nehmen.

Neben einem nützlichen Inhalt für den Leser, ist eine Online-Pressemitteilung auch erst dann perfekt, wenn Sie alle Voraussetzungen erfüllt. Gute Auffindbarkeit für die Zielgruppe, Beantwortung aller wichtigen Fragen im Teaser, auf die weiteren Text eingegangen wird und natürlich auch die richtige Verwendung der Keywords.

Als Beispiele kann man zweifelsohne die drei Sieger des Wettbewerbs nennen. Foodjobs überzeugte vor allem durch den visuellen Aufhänger und der gut geschriebenen Pressemitteilung. Nicht zu lang, nicht zu kurz, also genau richtig. Auch bei der Mitteilung von punctum PR, die auf den zweiten Platz kam, stimmte vieles. Hier wurden die Ergebnisse der Studie in Textform verarbeitet, aber so gut, dass einem nicht langweilig wurde. Die Touratech AG widmete sich einem emotionalen Thema, der Wilderei. Das Bild zeigt die zwei Motorradfahrer, die sich für den Kampf gegen die Wilderei einsetzen. Beim Leser weckt das die Lust, den beiden einmal zu begegnen, sich mit ihnen über das Thema zu unterhalten, sie zu unterstützen. Der gute Text tat sein Übriges.

 

Welche Trends und Entwicklungen erwarten uns für 2016?

Inhaltlich werden die Unternehmen noch mehr in Richtung Content gehen müssen. Werbliche Inhalte, werden immer weniger beim Kunden überzeugen. Die Leserschaft möchte mehr Inhalt, mehr Mehrwert: die Geschichte hinter der Geschichte, Interviews mit wichtigen Köpfen, nützliche Ratschläge und Tipps. Nur so lässt sich nachhaltig Vertrauen zu Kunden aufbauen und aufrechterhalten.

Auch in den Social Media werden Inhalte noch individueller und passgenauer auf die jeweiligen Netzwerke und Zielgruppen abgestimmt. Die Social Media Manager werden deshalb mehr darauf achten, welche Inhalte z. B. auf Pinterest, Facebook oder auf Twitter funktionieren. Prominente Bildsprache, Hashtags, Handles, das sind alles kleine Nuancen, die über den Erfolg eines Posts und somit über den Erfolg des Unternehmens entscheiden. Dazu zählt auch die richtige Uhrzeit. Auf Xing und LinkedIn spielt sich das meiste vor und nach der Arbeitszeit ab, auf Facebook und Twitter erreicht man vor allem während der Mittagspause zwischen 12 und 14 Uhr die meisten Social Signals. Darauf müssen Unternehmen reagieren und dementsprechend posten.

Das Content Seeding, also die Verbreitung von Inhalten über die vielen verschiedenen Kommunikationskanäle wird 2016 ein wichtiges Thema sein. Die Vielzahl der Medien und Kanäle lässt sich jedoch nur noch wirklich effizient mit der Hilfe von Tools steuern und managen. Denn der Schwerpunkt eines jeden PR- und Social Media Managers sollte weiterhin auf der Entwicklung wirklich relevanter Inhalte liegen.

Durch unsere PR- und Social Media Tools unterstützen wir Unternehmen dabei, die Verbreitung der Inhalte auf die jeweiligen Kommunikationskanäle effizient und ressourcenschonend zu steuern.

Der Schwerpunkt eines jeden PR- & Social Media Managers sollten relevante Inhalte sein. Klick um zu Tweeten
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