Juror Christian Krause zu den Themen Content Marketing und PR-Trends 2016 im Interview mit PR-Gateway
Als Pressesprecher im Bereich Komposit für die Generali Versicherungen ist Christian Krause ein alter Hase sowohl in der klassischen als auch in der Online-PR. Auch er gehörte zu den Gewinnern des Wettbewerbs um „Die Beste Pressemitteilung 2014“. Seine Erfahrung und Expertise gab er nun als Jurymitglied den Siegern des Wettbewerbs 2015 weiter. Im Interview mit PR-Gateway gibt Christian Krause einen Ausblick auf seine PR-Trends 2016 und berichtet über die Bedeutung von Content Strategien in der Unternehmenskommunikation.
Herr Krause, worauf legen Sie bei einer Pressemitteilung besonders wert?
An erster Stelle steht ein aussagekräftiger Inhalt, der die Zielgruppe der Pressemitteilung anspricht und ihnen einen echten Nutzen bringt. Eine aussagekräftige Head bzw. Sub sorgen für Aufmerksamkeit – gerade in Zeiten der Medienüberflutung, in der wir uns heute befinden, sind sie besonders wichtig. Auch gehört ein qualitativ-hochwertiges Bild bzw. Grafik zu einer guten Pressemitteilung. Gleichzeitig lege ich Wert auf eine gut geplante Distribution, den Verteilerkreis sowie Formalia mit Ansprechpartner für Rückfragen, Kontaktdaten und einem aussagekräftigen Abbinder. Bei Online-Pressemitteilungen gilt es zudem, die SEO-Anforderungen zu erfüllen.
Was fällt Ihnen bei der Kommunikationsarbeit vieler Unternehmen auf?
Ich denke, dass der Stellenwert von Kommunikation in vielen Unternehmen langsam, aber stetig steigt. Zahlreiche Unternehmen haben erkannt, wie Kommunikation – interne wie auch externe – wertschöpfend fungieren kann. Mit dem stetig steigenden Stellenwert nimmt auch die Qualität der Kommunikationsarbeit kontinuierlich zu. Das betrifft die Konzeption wie auch die Umsetzung und Evaluation/Controlling. Diese Entwicklung sollten Kommunikatoren weiter vorantreiben.
Warum sollten Unternehmen bei der Öffentlichkeitsarbeit den Content an die erste Stelle setzen?
Der Content ist in der Kommunikation so etwas wie das Herz des Unternehmens. Wofür stehen wir? Was sagen wir aus? Welche Botschaften haben wir zu vermitteln? Diese Antworten werden über den Content transportiert. Hinzu kommt, dass die Anforderungen von Verbrauchern bzw. Konsumenten an die Kommunikation von Unternehmen stetig steigen. Die Zeiten der Werbekommunikation sind vorbei. Nur noch mit hochwertigem Content können Unternehmen von ihren Zielgruppen wahr bzw. ernst genommen werden.
Wie entwickeln Unternehmen eine gute Content-Strategie?
Eine Pauschalaussage ist hier kaum möglich. Generell gelten aber die Anforderungen an eine klassische Strategie-Entwicklung. Diese beginnt mit einer umfangreichen Analysephase, etwa der Analyse der eigenen Stärken und Schwächen sowie der externen Chancen und Risiken. An die Analysephase schließt sich dann die Content-Planung an. Welche Ziele bzw. Zielgruppen wollen wir erreichen? Wie lautet unsere Positionierung? Und mit welchen Content können wir diese transportieren? Diese zentralen Fragen müssen Unternehmen für eine Content-Strategie beantworten. Von großer Bedeutung ist auch die laufende Evaluation/Controlling, um die Strategie zu überprüfen bzw. bei Bedarf anzupassen.
Welche Vorteile bergen sich für Unternehmen, wenn sie inhaltsorientiert denken?
Nur mit Inhalt könnten Unternehmen ihre Zielgruppen heute in der Kommunikation noch erreichen. Es geht um qualitativ-hochwertigen Content, der den Zielgruppen einen echten Nutzen bringt. Können Unternehmen konkrete Fragen z.B. von Verbrauchern bzw. Konsumenten beantworten oder ihnen hilfreiche Tipps geben, können sie sich als vertrauensvolle Ratgeber bzw. Ansprechpartner positionieren und das Vertrauen ins Unternehmen stärken.
Was sind Ihre persönlichen PR-Trends für 2016?
Die Digitalisierung wird auch 2016 der Treiber für Veränderungen in der PR sein. Wie schon in meinem Beitrag „Digitalisierung bestimmt den Wandel der Unternehmenskommunikation“ zur PR-Gateway- Blogparade geschrieben, dreht sich das Verhältnis von Sender (Unternehmen) und Empfänger (Stakeholder wie Kunde, Vertrieb, Dienstleister etc.) mit der Digitalisierung um. Stakeholder können nun selber kommunizieren und sich unkompliziert und schnell über Unternehmen, deren Produkte bzw. Service informieren bzw. austauschen. Damit steigen die Anforderungen an die Qualität der Kommunikation. Auf diesen Trend, der immer weiter zunimmt, müssen Unternehmen reagieren. Auch Pressearbeit, Reputationsmanagement und Kommunikationscontrolling sind von diesem Trend betroffen und müssen in Zeiten der Digitalisierung laufend weiterentwickelt bzw. angepasst werden.
Nach einem Studium in Journalismus & Unternehmenskommunikation an der Business & Information Technology School in Iserlohn und langjähriger freier Mitarbeit bei der Westfälischen Rundschau (Funke Medien Gruppe), ist Dennis Möller jetzt PR-Referent für Online-PR und Social Media bei der ADENION GmbH.